Silvia Schneider und die Chronik der Meensterer Möhnen

Ein wunderschöner Beitrag zum 60. Geburtstag der Möhnen

 

 

Sprachkurs auf Anfrage :-)

Als Jupp Schmitz stehn ich heit da,

met meinem Leed vom Gründungsjahr.

Seit 1949, dat es schriftlich belächt,

wird en Meenster de Möhneverein gehächt und iflächt.

60 Jahr wir hei geschunkelt, gefeiert und gelacht,

weil die Fasenacht uns allen su viel Freude macht.

 

Von gode Geistern well ich reden,

die unsere Fasenacht hielten und halten am Leben.

Dazu han ich en Streifzug durch die Chronik gemacht,

viel Geschichten ihiert, un janz viel gelacht.

Im Möhnenverein es et bekannt,

nimmt die Obermöhn an Fasenacht et Zepter

en die Hand.

Ich wieren se nau all beim Namen nenne,

viele von Euch wieren sich noch erinnere könne,

die ersten  Jahre war die Fasenacht schön,

auch ohne eine Obermöhn.

 

Awer dann jong et loss

-          1953 die erste Obermöhn war Grete Brück

       mit ihrem  Möhnerich Hubert Strick

-          1954 Käthi I. Stein vom Deutschen Haus

Zog damals, wie viele danach noch in

2 Sälen, bei Nasse + Krechels, ein und aus

      -    Danach kamen Gretel Phal und Sprenkel´s Sophia

            Gefolgt von Agnes Hürter und Rottländers Maria.

-          1961 Christel Tenhonsel regierte an den Närrischen Tagen

von ihrer Zeit kann sujar noch de Feierspruch sagen:

 

Bei Nasse Christ ist heut was los,

da singt man frohe Lieder,

da kann man feiern bedenkenlos,

da lassen wir uns nieder.

 

Heut im Saal met 89 Johr feiert se  fröhlich mit uns mit,

dat ess Klasse und beweißt: Die Fasenacht hält jung und fit.

Bei Nasse Christ ein Lied erklang, es war

ein echter Fejer

noch heit bekannt, singt alle mit,

hei es fier eich Ernst Nejer

 

Humba Tätarä

 

Nau fahr ich met der Chronik fort,

63/64 regert Obermöhn Gretel II. Pusch unseren Ort

Donoh in den Sälen, jeweils für ein Jahr

waren die Obermöhnen

Gertrud Krechel, Grete Kohlbecher und Elisabeth Fiseni

für uns da.

68/69 Erna Heinz von der Flora zur Laufenburg

so ihr Name klang, ihr Elferrat ihr damals e Leedche sang

Manch einem klingt es noch im Ohr,

deswejen les ich et eich e mol vor:

 

„Dunkelrote Rosen schenken dir 11 Frau´n,

und weil du sie züchtest,

wissen wir´s genau,

unsere Heinze Erna ist ne schöne Frau.“

 

In  dieser Zeit ä Lied erklang,

passend zur Blumenfrau,

singt kräftich heute alle met,

ihr kennt et janz inau:

 

„Mir schenken der Ahl e paar Blömcher“

 

Seit 68 bis heute kann ma en der Chronik sehen,

werden die „Guten Geister“ als Obermöhn

2 Jahre auf der Bühne stehen.

1970/71 Maria Zentner bestieg den

Obermöhnenthron,

Margarethe Hammer und Margarethe

Rick folgten danach schon.

Mir losse der Dom en Meenster

war damals der moderne Hit,

hey ess en fier eich, steht alle auf und

singt jetzt kräftig mit:

 

„Mir losse d´r Dom en Kölle“

 

1976/77 Elisabeth II. Becker vom

Kurfürstlichen Schloss des Meister Spross

war als Regentin dran.

78/79 Therese I. Nitsche von und

zum Steinreich folgte ihr dann.

80/81 Franziska I. Brodam vom

Herrenschloss wor Obermöhn jetzt hier,

dat Fasenacht uns jung erhält, es och et

Sissy e got Beispiel fier.

Weil trotz ihrer 80 Jahr, da staunt ihr sicher all,

setzt et froh und quitschvergnügt auch heute

hey mit im Saal.

Aus dieser Obermöhnenzeit gab´s wieder

einen Hit,

drum hakt euch ein und schunkelt

jetz off Margit Sponheimer mit:

 

„ Am Rosenmontag“

 

82/83  Wilma Büchel I. Schwab war nicht nur

Obermöhn in unserem Verein,

nä et Wilma durft als „Guter Geist“ auch

Präsidentin sein

Auch et mit 85 Jahr ist heut hier voller Schwung,

ich soht et ewe at bereits,

die Fastnacht hält uns jung.

84/85 war Nut in unserem Verein,

soll es tatsächlich Fasenacht ohne ein

Obermöhn sein?

Erst im Januar war ä mutisch jung Frau´che da

vom Herrensitz am fürstlichen Stadtgarten

kam Brodam´s Erika

Sie sprang in die Breche als Obermöhn,

un en Meenster kunnt de Fasenacht weitergehn.

Bevor weitere „gute Geister“ der Obermöhnen

erklingen,

mese ma irscht noch e Leedche von

de Räuber singen.

 

„Schau mir in die Augen“

 

86/87 Gertrud II. Rochlus aus der Stiftsherren-

Burg an der Kastanienallee ist hier bekannt

Schun oft als Büttenrednerin se auf

der Bühne stand.

Och heut da, met 80 Jahr und voller Schwung

Ich sohn et jo, die Fasenacht hält uns jung.

88/89 Helga I. aus der 100-jährigen

Bäckerdynastie an St. Florin und

Rosenallee

derer von Nette und Süsterhenn

war jetzt dran,

sie trug ein antikes, tolles Möhnenkleid,

daran sich noch jeder erinn ern kann.

90 Marita I. Krämer von Mosella aus dem

Sportpalais am Wernerseck

Rosenmontagszug wegen Sturm verschoben,

oh Schreck

und 91 wegen Golfkrieg fiel die

janze Fastnacht weg.

Aber auch aus dieser Zeit gibt´s ein

tolles Lied.

Es ist ein ganz bekannter it,

 

„Denn wenn dat Trömmelche jieht“

 

92/93 Ingrid die I. aus der Fastnachtsdynastie

derer von Schlegel´s am Untertor,

stellt sich nun als Obermöhn vor.

Anneliese I. derer von Welsch aus der

Stein´schen Residenz in der Keltenallee

Alias Anneliese Stein,

durft 94/95 Obermöhn sein.

Als „goder Geist“ war och sie im

Verein schunn bekannt,

durch´s Programm feehrt se lang

als Kanzlerin mit dem

Mikro in de Hand.

Jetzt widder e Leed, weil ich sein

noch net am Ende,

singt widder met und hebt

zum Himmel die Hände:

 

„Und dann die Hände zum Himmel“

 

96/97 Margret I. Müller vom Salmwald zum

Maifeld war unsere Obermöhn

Danach ess Sonja I. Herlitschke von

Westfalica zur Petersburg zu sehen.

Aus dem Geschlecht derer von Schmeling

Doris I. Baronin von der Probstei

War 2000 + 2001 als Obermöhn dabei.

Bevor ich jetzt fortfahre im Programm

kimmt dat Leedche aus der Zeit de dicke

Mädche dran:

 

„Dicke Mädchen“

 

Marlies I. Schneider aus dem Tal

Der Mühlen und Burgen war 2002+03

als Obermöhn bei uns dabei.

Stefanie I. Scherer von Ketsch aus

dem Geschlecht derer zu Reedesch

von Kelling am Elzer Wald

macht 2004+2005 als Obermöhn

en Meenster halt.

In dieser Zeit ein Lied erklang,

hört es ist wunderbar,

heut hier zu uns bestellt,

de Höhner mit:

 

„Sansibar“

 

2006/07 mal dreht es langsam,

mal dreht es schnell,

mit Obermöhn Helma setzen wir all

im Meensterer Fasenachtskarussell

et Helma ess noch immer als „guter Geist“

für uns da,

ist unsere neue Präsidentin, seit

dem letzten Jahr.

Un et hat et tatsächlich dazu gebracht,

dass Meenster wieder met Obermöhn

feiert Fasenacht.

Beim Frehschoppe an Meensterer Kirmes hat

et Helm vierm Marlene

auf Knie gelegen ungefleht

damit heit widder en Obermöhn auf der

Bühne steht

Marlene I. vom Kirchspiel zum Eulenturm

erklärte sich bereit,

obwohl sie hatte nicht mehr viel Zeit

un janz Meenster ess stolz, dass

im Jubiläumsjahr

unser Marlene steht als Obermöhn da

jetzt hab ich die 60 Jahre voll

und hoffe es geht immer weiter so toll

macht euch nochemo fier e Leed bereit,

et singt von der:

 

„supergeilen Zeit“

 

Vielleicht habt ihr die Obermöhnen der letzten

60 Jahre noch alle iekannt,

die ich hey als  „gute Geister“ hab benannt.

Der Möhnenverien ist aber auch net frei,

von Geistern, die der Narretei

jedes Jahr zu Diensten stehn,

im Hennergrond de Räder drehn,

die mit Geschick und met Gefühl

in freiwilligem, unbezahlbarem Stil

planen, werkeln und gestalten,

die auch Vorbild sind in ihrem Verhalten

sich stets zum Möhnenverein bekennen,

och die moss ma „Gode Geister“ nennen!

Durch sie wurd´s möglich, dat ess klar

Dass unser Verein schon 60 Jahr.

Das Brauchtum Meensterer Fasenacht

Mit ihrer bunten Farbenpracht,

erfolgreich pflegt und zelebriert.

Drum sohn ich hei janz ungeniert:
Im Meensterer Möhnenverein hirscht

vor ein   froher Geist,

der Spaß, Humor und Freude heißt.

Ich hoffe et wird  su weitergehen,

denn nur so es Fasenacht  feiere schön.

Dem Publikum auch Dank bi doll,

denn hätte mir net die Hütte voll,

wär et hei doch vill zu brav,

Schluss jetzt, off uns alle:

„Meenster Alaaf!“